Darf man Gartenabfall verbrennen? Diese Frage mag etwas seltsam, ja geradezu überflüssig erscheinen. Trotzdem ist die Antwort darauf gar nicht so eindeutig und offensichtlich, wie es manche vielleicht glauben. Ja, Ihr Garten ist zweifelsohne Privateigentum und gehört somit nur Ihnen. Was sie aber daraus bzw. darin machen, unterliegt gewissen Regelungen oder auch Einschränkungen. Insbesondere wenn es um Tätigkeiten geht, die eine potentiell negative Auswirkung auf die Umwelt haben könnten. Aus rechtlicher Perspektive sieht ein unzulässiges Verbrennen von Holz und anderen Gartenabfällen wie eine Ordnungswidrigkeit, in einzelnen Situationen kann dies gar als Verbrechen gelten.
Der folgende Artikel macht die daran interessierten Leser mit dem Thema der Holzverbrennung im Garten bekannt. Wir erzählen davon, wann und wie man das Holz im Garten richtig verbrennt. Dabei geht es nicht nur um gesetzliche Verordnungen, sondern ebenfalls um Ratschläge bzw. Anweisungen, die sich auf Ihre persönliche Sicherheit, Gesundheit sowie ganz einfach auf Ihren Komfort beziehen. Nach der Lektüre unseres Beitrags werden Sie wissen, was beim Sich-Erwärmen an einer Feuerstelle oder Chillout-Grillen erlaub ist. Der geltenden Regelungen bewusst, können Sie dann die Freizeit auf Ihrer Gartenanlage genießen, ohne dabei sich selbst und die Natur zu gefährden.
Welche Probleme sind mit dem Verbrennen von Gartenabfall verbunden?
Beim Verbrennen von Gartenabfall sollte man sehr vorsichtig vorgehen, auch wenn es scheinbar „normale“ Holzelemente sind. Folgende Holzabfälle darf man laut dem Kreislaufwirtschaftsgesetz mithilfe des Feuers nicht entsorgen:
- Laub;
- Rasenschnitt;
- Strauchschnitt;
- Baumschnitt;
- Frischzweige;
- nasses Holz.
Der Grund für dieses Verbot liegt darin, dass das Verbrennen der aufgelisteten Holztypen chemische Konservierungsmittel in Asche und Rauch freisetzt sowie die Feinstaubbelastung der Luft bewirkt. Der Rauch sowie der Feinstaub können ihrerseits Gesundheitsprobleme hervorrufen, was vor allem Menschen mit Erkrankungen der Atemwege betrifft.
Holz verbrennen im Garten ist zwar erlaubt, aber…
Ein anderer bedeutender Aspekt ist die Brandgefahr. Hält man sich nicht an die Sicherheitsregeln, so mag sogar ein kleines Feuer sich sehr schnell auf Bäume bzw. hölzerne Figuren, Gartenmöbel u. ä. ausbreiten. Und dann ist es auf einmal plötzlich zu spät, um mit dem wortwörtlich brennendem Problem selbstständig klarzukommen. Daher: die Brandschutznormen muss man sehr genau beibehalten, damit Gartenabfall verbrennen zur keiner Katastrophe wird. Dazu gehört z.B., dass man im Garten unbedingt Wasserbehälter oder Feuerlöscher besitzen sollte. Auch ein akustischer Alarm zur eventuellen Warnung der nebenbei wohnenden bzw. sich befindenden Menschen. Absolut ausgeschlossen sind sämtliche Brandbeschleuniger oder, Gott behüte, Benzin.
Fachleute sind der Meinung, dass eine offene Feuerstelle sich in einem Abstand von mindestens 50 m vom nächststehenden Objekten (Gebäuden, Möbeln usw.) und etwa 100 m von einem Nadelwald bzw. von separat wachsenden Nadelbäumen und jungem Wachstum befinden sollte. Die Entfernung von einem Laubwald bzw. einzeln wachsenden Laubbaumgruppen sollte ungefähr 30 m betragen.
Weder unter Nadelbäumen noch auf dem Torfboden darf man also Holz verbrennen.
In welchen Situationen Holz verbrennen verboten ist
Es wäre also falsch, zu behaupten, dass Holz verbrennen verboten sei. Diese Prozedur ist durchaus erlaubt, soll allerdings nach exakt beibehaltenen Vorschriften erfolgen. Genaue Informationen dazu können Sie Ihrer Stadt-, Dorf- oder Gemeindeverwaltung entnehmen. Diese befinden sich normalerweise auf der Webseite des jeweiligen Ortes, sodass man alles Nötige erfahren kann, ohne das Haus zu verlassen.
Was jedenfalls für alle Ortschaften gilt, ist die Tatsache, dass man selbst kleinere Feuerstellen anmelden soll. Zu beachten sei auch die Jahreszeit, denn man darf sich nicht immer am Feuer gemütlich wärmen, jedenfalls nicht in allen Bundesländern. Unten finden Sie ein paar Tipps zur richtigen Holzverbrennung im Garten:
- das Holz soll trocken und unbearbeitet sein;
- die Feuerstelle sei mit Steinen, Sein und ähnlichen Elementen umrandet sein;
- die Grube, in der Sie Holz verbrennen, sollte nicht weniger als 30 cm tief sein und einen Durchmesser haben, der max. 1 m beträgt;
- fürs Verbrennen kann man auch einen Metallbehälter verwenden mit einem Volumen von nicht mehr als 1 Kubikmeter (beispielsweise ein übliches 200-Liter-Fass auf einer soliden Plattform);
- das Feuer darf auf keinen Fall ohne Aufsicht bleiben;
- ein Anstand von etwa 50 m zu allen brennbaren Materialien sei zu halten.
Beachtet man diese einfachen Regeln, so wird das brennende Holz in Ihrem Garten weder Sie und Ihre Nächsten noch die Nachbarn oder Passanten gefährden.
Wann und wie sollte man Holz im Garten verbrennen?
Bevor Sie Holz im Garten verbrennen, bemühen Sie sich, bitte, darum, den an die Feuerstelle grenzenden Bereich in einem Umkreis von ca. 10 m von sämtlichen abgestorbenen Bäumen, trockenem Gras, Totholz sowie anderen potenziell brennbaren Materialien zu befreien. Außerdem wäre es gut, diejenige Stelle, wo man Holz verbrennen wird, durch einen mindestens 40 m breiten mineralisierten Löschstreifen abzutrennen.
Wenn Sie ein Metallfass benutzen, halbieren sich die erwähnten Abstände und ein mineralisierter Streifen ist überhaupt nicht nötig. Um den Verbrennungsprozess rechtzeitig zu lokalisieren, sollten Sie allerdings einen Blechbehälter verwenden, dessen Größe es Ihnen ermöglicht, ihn von oben entsprechend abzudecken.
Eine wichtige Kontraindikation ist auch das Wetter. Überschreitet die Windgeschwindigkeit 10 m pro Stunde, so ist es besser, auf Holzverbrennen im Garten zu verzichten. Dasselbe bezieht sich auf die Situation, wo man eine Warnung über die zu erwartende Verschlechterung der Wetterbedingungen bekommt (vor allem starke Windböen).
Das Verbrennen von Holz – Zusammenfassende Informationen
Alles in allem, ist das Verbrennen von Holz ein zwar notwendige, ja häufig unvermeidliche Lösung, aber man sollte dabei sehr wachsam sein. Vor allem empfiehlt es sich, nachzuprüfen, welche Regelungen dazu in dem von Ihnen bewohnten Bundesland gelten. Die Gesetze können in Berlin können von denen in München variieren. Ein anderer bedeutungsschwerer Aspekt ist die Jahreszeit. Meistens ist das Feuer im Garten im Frühjahr erlaubt. Wenn man also die relevantesten Vorschriften nochmals gruppieren will, so würde eine zusammenfassende Liste folgenderweise aussehen:
- meistens sind offene Feuerlagen verboten, weshalb Sie sich darum bemühen sollten, diejenige Stelle, an der Sie Holz verbrennen, entsprechend einzugrenzen;
- die Unterlage sollte feuerfest sein;
- in Sommer sowie im Fall von lange anhaltendem trockenem Wetter sei aufs Verbrennen von Holz zu verzichten;
- jegliche zusätzliche Brandbeschleuniger sind absolut untersagt.
Auf jeden Fall sollte man fürs Holzverbrennen eine spezielle Feuerschale- bzw. einen Feuerkorb besorgen, die Umgebung absichern und bestimmte Distanz (siehe oben) zur Umgebung beibehalten. Egal, ob man Holz als Gartenabfall oder zu Erholungszwecken, wie etwa ein romantischer Abend im Garten, verbrennt: Sicherheit soll über alles gehen.