Mit folgendem Beitrag haben wir vor, Holz schnitzen für Anfänger etwas genauer zu erläutern und einige praktische Ratschläge mitzuteilen. Aus dem Artikel erfährst du, wie man das Holz fürs Schnitzen auswählen und vorbereiten sollte. Wir erzählen über die Besonderheiten verschiedener Holzarten sowie diverse Schnitzmethoden, die man, je nach dem Vorhaben, effizient einsetzen kann.
Da Holz schnitzen für Anfänger oft problematisch erscheint, hoffen wir mithilfe unserer Tipps und brauchbarer Informationen, zu beweisen, dass der Schnitzspaß selbst denjenigen Menschen, die damit noch keinerlei Erfahrung hatten, viel Freude bereiten kann. Das Endresultat muss ja nicht gleich umwerfend sein. Allerdings: Übung macht den Schnitzler!
Welches Holz eignet sich zum Schnitzen?
Welches Holz zum Schnitzen verwenden? Diese Frage stellt man sich logischerweise immer in erster Linie. Unter erfahrenen Handwerkern gilt es, dass harzenthaltenes Nadelholz zu diesen Zwecken am besten passt, jedenfalls im Außenbereich, wo das Holz mehreren ungünstigen Einflüssen ausgesetzt ist. Harz schützt es vor Verfall und sorgt somit für Langlebigkeit. Daher erfreuen sich folgende Baumarten bei den Fachleuten einer besonderen Popularität:
- Tanne;
- Fichte;
- Lärche;
- Kiefer;
- Zeder.
Die Hölzer dieser Bäume dienen als Baumaterial für die Erstellung von Türrahmen, Fenstern, Gartenfiguren usw. Die Ölimprägnierung bzw. Bemalung verlängert die Lebensdauer solcher Erzeugnisse erheblich.
Allerdings sollte man bei jeder von erwähnten Baumarten darauf achten, ob die Anzahl von Ästen nicht zu groß sein. Ist es der Fall, so eignet sich das Holz nicht zum Schnitzen, schon gar nicht für die Anfänger.
Gutes Holz zum Schnitzen wählen und verwenden
Zur Dekorierung von Hausmöbeln und Kunsthandwerk verwendet man am häufigsten Hartholz mit feinkörniger Struktur. Perfekte Varianten sind:
- Linde;
- Birke;
- Eiche.
Insbesondere die erste Holzart, also die Linde, die wegen ihrer Weiche ein perfektes Schnitzmaterial bildet. Ihr Holz unterliegt weder Rissen noch Schrumpfungen, ist gut schneidbar und auch ziemlich leicht zu verarbeiten.
Resümierend, kann man feststellen, dass solche Baumarten wie Linde, Kiefer oder auch Erle ganz gutes Holz zum Schnitzen geben. Komplexere, eher für erfahrene Schnitzler geeignete Materialien bilden Eiche oder Rotholz.
Anfänger – Schnitzvorlagen aus Holz
Im Internet findest du allerdings reichlich Webseiten, die als Anfänger Schnitzvorlagen Holz darstellen, das von ganz verschiedenen Bäumen stammt. Nicht jede dieser Holzarten eignet sich wirklich gut für deine ersten Schnitzproben.
Wenn man sich aber schon für Holzschnitzerei interessiert, hat man in sich einen kreativen Funken. Und das heißt, dass du dich höchstwahrscheinlich in diesem Bereich auch gerne weiterentwickeln würdest. Nach der Meisterung geometrischer Muster, kann man also mit weiteren Techniken experimentieren.
Im Verlauf des Arbeitsprozesses wird es immer deutlicher, dass dieselben Arbeitswesen bei verschiedenen Holzarten nicht immer angebracht sind. Jeder Baum erfordert eigentlich eine andere, individuelle Herangehensweise. Mit dieser Einsicht beginnt das Verstehen der Schnitzerei als Kunst. Und dies hängt auch mit der wachsenden Schaffensfreude.
Holz schnitzen lernen und davon profitieren
Menschen, die keine Ausbildung im künstlerischen Bereich haben, aber trotzdem Holz schnitzen lernen wollen, betrachten diese Beschäftigung eher als Hobby denn Kunst. Und tatsächlich ist es so, dass Schnitzen auf Menschen sehr beruhigende, harmonische Auswirkung hat. Hat man das ABC der Schnitzerei beherrscht, so kann dieser gleichzeitig aktiver und kontemplativer Zeitverbrauch zu einer Art Meditation werden. Im Endeffekt bekommt man aber auch ein selbstgeschaffenes, griffbereites Handwerk, dass sich auf verschiedenste Weisen verwenden lässt.
An sich ist Holz schnitzen nicht wirklich schwierig. Wahre Komplikationen beginnen erst auf den fortgeschrittenen Etappen, wo es sich um professionelle Schnitzkunst handelt. Kurz: die Sache mit dem Holzschnitzen sieht ähnlich wie die mit dem Malen aus. Eigentlich kann das jeder Mensch machen, obschon natürlich nicht jeder zum großen Bildbauer oder Maler wird.
Holz schnitzen Ideen für Anfänger
Schreibt man in die Web-Suchmaschine „Holz schnitzen Ideen Anfänger“, so ist man mit einer Unzahl von Inspirationen und Vorschlägen konfrontiert. Manche davon mögen totalen Neulingen gar nicht so simpel scheinen und damit die Motivation wegnehmen. Lassen Sie sich dadurch nicht einschüchtern! Der Begriff „Anfänger“ ist nämlich genauso subjektiv und dehnbar wie auch der Kunstbegriff. Waren die ersten Wandmalereien der Urzeit Kunst oder Alltags- bzw. sakrale Praktiken? Die Forscher streiten sich darüber bis heute. Eins ist sicher: dank einer schrittweisen Anleitung kann man das Holzschnitzen in dessen einfachsten Formen durch Übung und Nachahmung in ziemlich kurzer Zeit lernen.
Da die Holzschnitzerei generell der plastischen Kunst zuzuordnen sei, gibt es auch darin die traditionelle Unterscheidung in Relief und dreidimensionale Werke. Die erste Art ist selbstverständlich einfacher. Daher wäre es empfehlenswert, eben mit dieser Technik einzufangen. Die Basisoptionen der Reliefschnitzerei sind:
- geometrisches Schnitzen – wie der Name sagt, geht es hier um das Ausschneiden diverser geometrischer Figuren runder, dreieckiger oder anderer Form;
- flache Reliefschnitzerei – diese hat man schon in den älteren Epochen, z.B. auf den Wikingerschiffen, benutzt. Uns interessieren natürlich solch einfache Flachreliefs wie etwa das Abbilden von Blumen, Tieren und Insekten (Libelle, Rose, kleine Katze usw.).
- durchbohrtes Relief ist wiederum etwas schwieriger, denn es handelt sich dabei um kein einheitliches Bild, sondern eben eine Figur mit Unterbrechungen, z.B. ein Adler, über dem irgendeine Motto-Fahne freihängt.
Verständlicherweise empfiehlt es sich nicht, mit komplexen Ideen und Formen anzufangen, wenn die Schnitzfähigkeiten noch kaum entwickelt sind und die Hand sich nicht stark genug fühlt.
Holz beizen vorher nachher – Wie geht das?
Einen bedeutenden Teil der Holzbearbeitung bildet auch das sog. Beizen. Diese Bezeichnung kommt vom Wort „Beize“, also ein spezielles Material, das man für diverse dekorative Holzanstrichen unter Beibehaltung natürlicher Struktur entwickelte. Diese Zusammensetzung bzw. chemische Lösung aus Farbstoffen bzw. auf Wasser- oder Alkoholbasis verfügt über holzschützende Eigenschaften.
Der Beizenvorgang hat also zum Ziel, den Farbton des Holzes zu verändern und es dabei vor unerwünschten Witterungseinflüssen sowie vom Schimmel zu bewahren. Ferner kann man das Holz auch dafür beizen, um Kontraste in dessen Maserung zu betonen, die natürliche Farbe zu egalisieren oder anzugleichen.
Es ist vielleicht kein allzu komplizierter, daher aber viel Aufmerksamkeit und Tüchtigkeit verlangender Prozess. Daher sollte man bei Holz beizen vorher nachher gewisse Behandlungen durchführen. Dazu gehören:
- die Wässerung des Holzes mit lauwarmen Wasser, um eine möglichst glatte Oberfläche zu bekommen. Danach sollte man es über Nacht trocknen lassen (vor dem Beizen);
- Anfertigung von Beizmustern aus dem zu bearbeitenden Holzmaterial (vor dem Beizen);
- Abschleifung des Holzes in der Maserrichtung mit dem Schleifpapier;
- Entfernung anhaftender Reste vom Schleifstaub (bei oder nach dem Beizen);
- eventueller Feinschliff sowie Lackierung bzw. Lasierung zum Beschädigungsschutz (nach dem Beizen).
Vom Lackieren oder Lasieren unterscheidet sich der Beizvorgang vor allem dadurch, dass man dabei nicht nur an der Holzoberfläche arbeitet, sondern in dessen Tiefenstruktur eindringt. Zu diesem Zweck kann man z.B. Fertigbeizen oder Pulverbeizen verwenden (letztere seien vorerst mit Wasser zu mischen).
Auf Holz schreiben – Worte mit Herz und Seele
Hast du eigentlich schon gewusst, dass man es bei der Schnitzerei nicht nur um Bilder geht? Bestimmt hast du das. Wir alle haben doch wenigstens paar Mal im Leben schöne, ins Holz eingeschnittene Buchstaben bzw. Texte gesehen. Trotzdem assoziiert man Schnitzen hauptsächlich mit Bildern und Figuren. Dabei kann man ja unterschiedlichste lustige oder motivierende Texte, inklusive Willkommensgrüße, Glückwünsche usw. auf Holz schreiben. Sei es ein Eingangsschild, das an der Haustür hängt oder ein Text, der in handgemachtes Holzgeschenk hineingeschnitzt ist – in jedem Fall wirkt eine solche Verzierung sehr eindrucksvoll. Das Vorgehen sieht natürlich ähnlich wie beim geometrischen Schnitzen aus. Man wählt eine Vorlage und schnitzt möglichst genau nach den vorbereiteten Linien.
Holz schnitzen – Werkzeug
Es versteht sich von selbst, dass man für Holz schnitzen Werkzeug oder, genauer gesagt, einige Werkzeuge braucht. Allerdings nicht viele. Ein anfangender Schnitzler benötigt vorerst folgende Elemente:
- Sense;
- Holz- (z.B. Linden-)Brett;
- Messer;
- Lineal;
- Bleistift.
Für etwas komplexere Schnitzereien verwendet man auch andere Werkzeuge verwenden, wie etwa eine kleine Axt, Handbohrer, Meißel u.a. Der allgemeine Vorgang sieht so aus:
- Zuerst bringst du auf die Platte bzw. das Brett (diese sollten übrigens unbedingt glatt sein!) die gewählte Zeichnung in Form eines geometrischen Musters auf. Am Anfang wäre es leichter, etwas zu kopieren; später kannst du auch eigene Muster ausdenken.
- Dann schneidest du die Messerspitze senkrecht in die Holzoberfläche. Die Tiefe sollte ca. 1,5-2 mm betragen.
- Danach schneidest du mit sanften, vorsichtigen Bewegungen die gesamte Linie durch und ziehst das Messer zu sich (beim Neigewinkel der Klinke von ca. 40°.
- Später folgt die nächste Linie, wobei die Neigung der Klinke jetzt in die entgegengesetzte Richtung gehen sollte, sodass eine geometrische Aussparung entsteht. Die Kanten sollten scharf sein und die Oberfläche glänzen.
- Schneide nach und nach, bis das gesamte Ornament fertig ist.
Ebenfalls wichtig ist auch, wo man arbeitet. Holz schnitzen solltest du keineswegs auf dem Knie oder unter anderen lässigen Bedingungen (Hocker, wackliger Tisch usw.). Ein gut beleuchteter Schnitztisch ist also zweifelsohne erforderlich. Dieser sollte immer glatt und sauber sein. Falls sich bei der Arbeit durch das Abrutschen des Messers einige Späne bilden, die unbedingt zu entfernen seien. Das Brett, auf dem du dein Ornament ausscheidest, sollte sorgfältig mit Klammern befestigt sein.